„Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ)

Entwicklung innovativer Ansätze zur Kopplung der Systemdienstleistungen von nachhaltigem Hoch- und Niedrigwasserschutz, Trinkwasserressourcensicherung und Energiewasserspeicherung

Projekt-Meilenstein zur Identifikation potenziell geeigneter Standorte als Möglichkeitsraum für eine spätere Realisierung

Das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ wird innerhalb der Richtlinie Innovation durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Bereich Innovationsverbünde mit dem Spezialisierungsfeld Energiewirtschaft im Zeitraum Juli 2019 bis Juni 2022 durch EFRE-Fördermittel gefördert. Ziel des Projektes ist die Erforschung eines Möglichkeitsraumes für Lösungsvarianten, um den Auswirkungen des Klimawandels im Harz und den sich daraus ergebenden unerwünschten Ereignissen, wie sie z.B. in den Jahren 2017 und 2018 aufgetreten sind, entgegenzuwirken. Erst traf die Region ein 1000-jährliches Hochwasser; kurz darauf folgte eine langanhaltende Dürreperiode mit Rekordminuswerten beim Niederschlag und infolge dessen die Knappheit bei der Trinkwasserbereitstellung. Die Untersuchung soll Lösungen aufzeigen, wie sich der Harz mit seinen multifunktionalen Aufgaben im Bereich der Wasserwirtschaft und zukünftig auch das regionale Energiesystem an den Klimawandel anpassen kann.

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Durchgeführt wird das Projekt von der TU Clausthal in Zusammenarbeit mit der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften mit den folgenden Einrichtungen:

  • TU Clausthal:
    o Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme (IEE), Prof. Beck
    o Institut für Wirtschaftswissenschaft (IfW), Prof. Menges
    o Institut für Bergbau (IBB), Prof. Langefeld
    o Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC), Dr. zum Hingst
  • TU Braunschweig:
    o Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI) mit der Abteilung Hydrologie, Wasserwirtschaft und Gewässerschutz, Prof. Meon
  • Ostfalia:
    o Fakultät für Bau-Wasser-Boden, Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum, Prof. Röttcher

Die Forschung wird dabei von den Kooperationspartnern Harzwasserwerke GmbH und Harz Energie GmbH & Co. KG sowie einem Praxisbeirat, bestehend aus Vertretern der betroffenen Kommunen und Experten von Landesbehörden, unterstützt. Im Zeitraum von drei Jahren, beginnend im Juli 2019, wurden Maßnahmen für den Westharz in aufeinanderfolgenden Arbeitsschritten im Hinblick auf das angestrebte Ziel erarbeitet. Dabei wurden u.a. anhand von meteorologische Klimaszenarien der Vergangenheit und Zukunft verwendet, um das Systemverhalten für den Zeitraum von 2000-2050 mit dem Ziel abzuleiten, daraus mögliche technologische Lösungsmöglichkeiten mit sozio- und ökonomischen Maßstäben zu bewerten.

Durch den jahrhundertelangen Bergbau existieren im Harz eine Vielzahl von über- und untertägigen Bauwerken, die zum Beispiel das bestehende Talsperrensystem erweitern könnten, damit einerseits mehr Trinkwasser bereitgestellt und andererseits die entstehenden zusätzlichen Stauvolumen als Pufferspeicher für die Systemdienstleistungen im Verbund für Hochwasserschutz, Niedrigwasserabgabe und Energiewassergewinnung zu nutzen. In Ansätzen wurde die diesbezügliche Infrastruktur im Zuge der extremen Trockenheit im vergangenen Jahr schon von den Harzwasserwerken eingesetzt, um mit dem vernetzten System aus den Teichen und Gräben der Oberharzer Wasserwirtschaft, die Wasserwirtschaft den veränderten Klimabedingungen anzupassen. Neben der Entwicklung von bereits existierenden Anlagen thematisiert das Forschungsprojekt auch mögliche Neubauten und Erweiterungen von Talsperren und deren wasserwirtschaftliche Vernetzung. Im Fokus steht dabei die Systemintegration von Energie- und Wasseranwendungen im Westharz zur Bereitstellung der Systemdienstleistungen.

Kern des Projektes ist die Entwicklung einer auf andere mögliche Standorte übertragbare Methodik zur Erbringung der genannten Systemdienstleistungen:

  • Hochwasserschutz
  • Niedrigwasserabgabe
  • Trinkwassergewinnung
  • Bereitstellung von Energiespeicherwasser zur Kurzzeitstabilisierung des elektrischen Netzes als Teil des regionalen nachhaltigen Energiesystems

Zur Lösung dieser Forschungsfragen wurden zunächst potenziell geeignete Standorte ausgehend vom bestehenden System identifiziert, für die dann später bauliche Planungsvarianten und Betriebsstrategien entwickelt werden sollen, die den Möglichkeitsraum für geeignete Maßnahmen bilden. Die Lösungsmöglichkeiten wurden in einer mit Vergangenheitsdaten kalibrierten Simulation analysiert. Sie soll im zweiten Teil des Projektes einer sozio- und regionalökonomischen Bewertung zugeführt werden. Auf Basis dieser Bewertung entstehen Ertüchtigungsvorgaben für die baulichen Planungsvarianten und Betriebsstrategien, die festgelegten Bewertungskriterien genügen müssen.
Bis zum jetzt erreichten ersten Meilenstein des Projektes wurden dazu repräsentative Standorte im Westharz identifiziert, die den erwähnten Möglichkeitsraum für die anstehende Vertiefung der Maßnahmen zulassen. Dabei stand und steht der Systemgedanke im Hinblick auf das Zusammenwirken verschiedener Standorte/Maßnahmen in Bezug auf die verschiedenen Systemdienstleistungen im Vordergrund. Eine exakte Ermittlung sämtlicher maximal möglicher Potenziale im Harz ist dabei aus Zeitgründen nicht möglich und daher auch nicht Ziel dieses Projektes. Falls sie zukünftig gewünscht werden würden, könnte nach der entwickelten Methode ein Folgeprojekt z.B. unter Einbeziehung des Ostharzes aufgesetzt werden.
Bei der Auswahl der Standorte des definierten Möglichkeitsraumes stand neben der Verfügbarkeit von Daten aus vorangegangenen Betrachtungen und der bestehenden Infrastruktur das Bündelungsgebot im Vordergrund. Eine ähnliche Vorgehensweise erfolgt üblicherweise bei der Errichtung von Trassen zur Energieübertragung (z.B. Südlink). Daher wurden insbesondere Standorte ausgewählt, an denen bereits eine entsprechende (wasserwirtschaftliche) Infrastruktur vorhanden ist. Ziel ist somit eine Minimierung der entstehenden Umweltbelastungen. Dabei sind auch Standorte enthalten, die in der Öffentlichkeit teilweise kritisch gesehen werden, ein Denkverbot haben sich die WissenschaftlerInnen jedoch nicht auferlegt, obwohl ihnen die Sensitivität dieser Thematik durchaus bewusst ist. Der Betrachtungsraum des Projektes umfasst ausgehend von diesen Randbedingungen folgende Standorte bzw. Regionen:

  • Okertalsperre – Huneberg (HW-Schutz, Niedrigwasserabgabe, Trinkwassernutzung, Energiespeicherwasser mit Unterbecken Okertalsperre)
  • Odertalsperre – Stöberhai (Trinkwassernutzung mit neuem Oberbecken für die Energiespeicherwasserspeicherung)
  • Wassernutzung im Siebertal (zwei Becken und Energiespeicherwasserspeicherung mit Oberbecken)
  • Wassernutzung des Innerstentales (Überleitung von Wasser zur Grane zum Hochwasserschutz und zur Trinkwassergewinnung sowie Energiespeicher-wasserbereitstellung mit untertägigen Becken an bestehender Innerstalsperre)
  • Granetalsperre (Staudammerhöhung für Hochwasserschutz und Niedrigwasserabgabe)
  • Herzberger Teich (Hochwasserschutz über den Oker-Grane-Stollen)

Aus den bisherigen Analysen dieses Möglichkeitsraumes ergeben sich Größenordnungen für das zusätzlich hebbare Speichervolumen des Westharzes von etwa 90 Mio. m3 und eine maximal installierbare elektrische Leistung von Pumpspeicherkraftwerkanlagen von ca. 1.000 MW. Dieses zusätzliche Speichervolumen könnte zu einer zusätzlichen Trinkwassergewinnung in der Größenordnung von 35 Mio. m3 pro Jahr führen. Es handelt sich dabei um eine Größenordnung, die bei einer vollständigen Realisierung sämtlicher Maßnahmen (über- und unter Tage) an den Standorten technisch möglich erscheint. Es ist insoweit eine theoretische Größe, die ohne Berücksichtigung der konkreten Anlagentechnik und der Kosten zum jetzigen Zeitpunkt genannt wird. Die Aussage welcher Anteil dieses technischen Potenzials vor dem Hintergrund der Fragestellungen des Projektes sinnvollerweise nutzbar gemacht werden sollte, bleibt den folgenden konkreten Standortanalysen im Projekt vorbehalten. Insbesondere ergeben sich durch die Konkretisierung einzelner Maßnahmen mit präzisierenden Bewertungskenngrößen Vergleiche mit einer Priorisierung der aufgeführten Maßnahmen aus wissenschaftlicher Sicht.

Als nächste Schritte erfolgen dazu die detaillierte Betrachtung der Standorte etwa in Hinblick auf gebirgsmechanische Eigenschaften oder die exemplarische Auslegung elektrischer Anlagen sowie die kalibrierte Simulation der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Gesamtsystems. Diese dient zur systemtechnischen Analyse der angestrebten (teilweise) konkurrierenden Nutzungen der Einzelmaßnahmen für den Hochwasserschutz, die Niedrigwasserabgabe und Trinkwasserbereitstellung sowie die Energiespeicherwasserbereitstellung. Darauf aufbauend wird infolge die Bewertung und Priorisierung der verschiedenen Maßnahmen durch die Projektbeteiligten vorgenommen.
Dieses vorliegende Elaborat soll den Projektstand für Politik, Auftraggeber und Öffentlichkeit darlegen. Es wird darüber hinaus erwartet, dass dadurch eine zielführende öffentliche Debatte gestartet wird, die die abschließende qualifizierte und priorisierte Einzelmaßnahmenbildung mit ihrer Einbettung in ein Gesamtsystem zur Klimawandel resistenten Erbringung von Systemdienstleistung für die Daseinsvorsorge in der Region befördert

Für die Projektleitung
Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Beck, Dr.-Ing. Jens zum Hingst

„Wasser – Bedrohung oder das Gold der Zukunft?“

Unternehmen tauschten sich online mit IHK und Ostfalia aus

Am 5. November 2020 öffnete der Standort Suderburg der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften für zwei Stunden seine digitalen Türen. Im Rahmen der Innovationstour „Forschung erforschen!“ hatte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg Unternehmen eingeladen, sich zu neuen Technologien zu informieren und auszutauschen. Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher gab Einblicke in seine Forschung am Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum (INBW) und zeigte Möglichkeiten der Zusammenarbeit auf.

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„Unser Ziel ist es, den direktesten Technologietransfer der Welt zu machen“, begrüßte Michael Petz, gemeinsame Innovationsförderung der IHK Lüneburg-Wolfsburg und der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum, die Gäste. Sechs Unternehmerinnen und Unternehmer der regionalen Agrar- und Wasserbranche erhielten zunächst Einblicke in das Know-how der Ostfalia: Professor Röttcher erklärte in seinem Vortrag unter anderem, wie Digitalisierung und Künstliche Intelligenz in der Wasserwirtschaft dazu beitragen können, die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern. Angesichts des steigenden Bewässerungsbedarfs ist es notwendig, so Röttcher, noch stärker nach Lösungen zu suchen, die Ökologie und Ökonomie vereinen. Einige Forschungsprojekte, die er vorstellte, könnten dazu beitragen. Beispielsweise könnten Technologien wie Bodenfeuchtesonden in Verbindung mit Dohnen oder Satellitenbildern im Agrarbereich dazu beitragen, den Wasserbedarf zukünftig genauer und flächenspezifischer zu erfassen und noch gezielter zu bewässern.

Der Teich am Campus Suderburg dient auch der Wasserwirtschaft: Darin wird das Regenwasser der umliegenden Gebäude gesammelt. Foto: Ostfalia.

Obwohl die Veranstaltung kurzfristig im Sinne der Maßnahmen zur Eingrenzung der Corona-Pandemie von Präsenz auf eine Videokonferenz umgestellt wurde, kam ein reger Austausch zwischen den Teilnehmenden zustande. Unternehmen seien jederzeit dazu eingeladen, für Kooperationen auf die Ostfalia zuzukommen – sei es im Rahmen von fachlichem Austausch, studentischen Arbeiten, der Entwicklung gemeinsamer Projekte und Anträge oder der Auftragsforschung, so Professor Röttcher. Abschließend gab er eine kurze digitale Führung in die Suderburger Versuchshalle. Dort können verschiedene Szenarien wie Überflutungen oder Deichbrüche realitätsgetreu zu Lehr- und Forschungszwecken simuliert werden, auch unter Einsatz der digital erweiterten Realität (Augmented Reality).

„…hoch soll Architekt und Bauherr leben und der Uni-Campus auch…“ „Prost“

Das Staatliche Baumanagement Lüneburger Heide baut am Campus Suderburg der Ostfalia Hochschule ein neues Büro- und Laborgebäude für das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum. Nach Rund 4 Monaten liegen die Arbeiten im Zeit- und Kostenrahmen, die Fertigstellung ist für den Herbst 2021 vorgesehen. Dies gab die kommisarische Amtsleiterin Ulrike Herda beim Richtfest am Montag dem 19. Oktober 2020 bekannt. „Mit dem Neubau erhält die Ostfalia modernste Bedingungen für die Forschung“, so Herda, „Der Wassermangel der vergangenen Jahre hat überdeutlich gezeigt, wie wichtig das Thema nachhaltige Bewässerung im ländlichen Raum ist. Um der zunehmenden Bedeutung dieses Forschungsbereichs gerecht zu werden, planen wir, das neue Gebäude besreits in rund einem Jahr fertig zu stellen“.

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Das Richtfest fand unter den geltenden Hygenebestimmungen statt, daher waren nur 50 Gäste zugelassen. Mit teilgenommen haben der Finanzminister Herr Reinhold Hilbers, Frau Rosemarie Karger (Präsidentin der Ostfalia Hochschule), Herr Jörg Hillmer (MdL) als stellv. Landrat des Landkreises Uelzen, Herr Henning Otte (MdB) und natürlich die Bauarbeiter der verschiedenen Gewerke, die für den Richtspruch zuständig waren. Da aufgrund der Corona-Pandemie die Grundsteinlegung ausfallen musste, wurde vom Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher eine Zeitkapsel mit der Hilfe des Finanzministers Herrn Hilbers einbetoniert, die in dem Gebäude eingebaut wird.

Für alle die Interesse an dem neuen Institusgebäude haben, ist unter dem folgenden Link ein Video mit der Beschreibung des Forschungsneubaus hinterlegt. Wir wünschen gute Unterhaltung… (Vorstellung Forschungsneubau Suderburg) 

Richtfest am Montag dem 19. Oktober 2020. Foto: Ostfalia.

Bewässerung: Umweltminister informiert sich im Landkreis über innovative Projekte

Die Besichtigung des Wasserspeichers Stöcken bildete den Auftakt eines Besuches, zu dem der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies auf Einladung von Landrat Dr. Heiko Blume kürzlich in den Landkreis Uelzen gekommen ist. „Angesichts zahlreicher bereits umgesetzter Projekte gilt unser Landkreis seit Jahren als Kompetenzregion in Fragen der landwirtschaftlichen Bewässerung und des Wassermanagements“, so Blume im Beisein hochrangiger Verantwortlicher aus den Bereichen Wasserwirtschaft und Landwirtschaft.

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Unter ihnen Ulrich Ostermann vom Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen, Thorsten Riggert und Johannes Heuer vom Bauernverband Nordostniedersachsen, Dr. Jürgen Grocholl von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Klaus Röttcher von der Ostfalia-Hochschule, Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum, sowie Lutz Meyer vom Fachverband Feldberegnung. Seitens der Kreisverwaltung nahmen neben Landrat Dr. Blume auch Tobias Linke sowie Alexander Krüger an dem Treffen teil.

Gemeinsam unterstrichen sie gegenüber dem niedersächsischen Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz die Vorreiterrolle des Landkreises Uelzen, was Themen wie nachhaltige Feldberegnung beziehungsweise innovative Beregnungstechnik, Wasserspeicherung, Nutzung von Oberflächenwasser, Wasserrückhaltesystemen, wassersparenden Ackerbau, Waldumbau oder die sogenannte „Klarwasserverrieselung“ betrifft.

Gleichzeitig warben sie bei Minister Lies um Unterstützung des Landes Niedersachsen bei der Initiierung beziehungsweise Umsetzung weiterer Vorhaben im Bereich der Wasserwirtschaft. „Aufgrund der langjährigen Erfahrungen mit entsprechenden Projekten liegen in dieser Region bereits viele konkrete Ergebnisse vor, die wiederum die Grundlage für weitere Forschungen, Projekte und Entwicklungen sein können, die dann auch für weitere Regionen in Norddeutschland richtungsweisend sein können“, richtete Blume einen Appell an seinen Gast aus der Landeshauptstadt Hannover

Als perspektivische Beispiele nannte Ulrich Ostermann vom Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Uelzen die Schaffung weiterer Wasserspeicher, die jedoch auch kleiner sein können als der Wasserspeicher Stöcken. Dieser Wasserspeicher diene übrigens längst nicht mehr nur als Vorratsbecken für die Feldberegnung, sondern auch als wichtiger Aufenthaltsort einiger Vogelarten.

Thorsten Riggert hob seinerseits die Bedeutung der Feldberegnung beziehungsweise die der entsprechenden Infrastruktur für die heimische Landwirtschaft hervor. „Die Bewässerung ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft und den Erhalt der Betriebe. Auch für den ökologischen Anbau ist sie praktisch unverzichtbar“, stellte Riggert gegenüber dem Minister klar. Dieser signalisierte abschließend grundsätzlich Bereitschaft, eine mögliche Unterstützung des Landes für weitere Vorhaben in der Kompetenzregion Uelzen zu prüfen und gegebenenfalls zu unterstützen.

Suderburg, den 31.08.2020

News on SPIS

After one year of close collaboration with GIZ the English version of the SPIS E-Learning course is finalized and has been succesfully tested. It can now be implemented upon request. Please contact our staff for further information or

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Ministerpräsident Stephan Weil besichtigt die Wasserbauhalle am Institut für nachhaltige Bewässerung

Ministerpräsident Stephan Weil besuchte am 30.10.2019 die Ostfalia Hochschule in Suderburg. Unter anderem besichtigte er die Wasserbauhalle und ließ sich von Studierenden des Masterstudienganges „Wasserwirtschaft im Globalen Wandel“ und Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher die „Augmented reality Sandbox“ vorführen. Hier provozierte der Ministerpräsident einen Dammbruch, durch die Visualisierungstechnik konnte die Wasserausbreitung im Unterwasser verfolgt werden.

Mit dem Modell können auch für den Laien verschiedene Abfluss- und Hochwassersituationen anschaulich dargestellt werden, eignes Experimentieren ist dabei ausdrücklich erwünscht.

Bild links: Ministerpräsident Stephan Weil untersucht die Wasserausbreitung im Unterlauf nach einem Dammbruch.

Bild oben: Prof. Dr. Klaus Röttcher erklärt den Funktionsumfang der „augmented reality sandbox“.

Anpassung an den Klimawandel, Kick-off zu 1,8 Millionen Euro Forschungsvorhaben

Gruppenbild der Teilnehmer an der Kick-off Veranstaltung zum „Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ)“ Verbundvorhaben am EnergieCampus der TU Clausthal in Goslar am 28.08.2019, Bild: TU Clausthal

Das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ) hat ein Gesamtvolumen von 1,8 Millionen Euro und wird in den kommenden drei Jahren mit rund 1,6 Millionen Euro durch Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Landesmitteln finanziert werden. Frau Dr. Sabine Johannsen, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), informierte sich über das Forschungsvorhaben anlässlich der Kick-off-Veranstaltung am 28. August auf dem EnergieCampus der TU Clausthal in Goslar. Zudem übergab sie die Bewilligungsbescheide.

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Hintergrund des Projektes sind die Auswirkungen des Klimawandels im Harz, wie sie in den Jahren 2017 und 2018 aufgetreten sind. Erst traf die Region ein Jahrtausend-Hochwasser, darauf folgte eine Dürreperiode mit Minusrekorden beim Niederschlag. Jetzt erforschen die TU Clausthal, die TU Braunschweig sowie die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften gemeinsam mit den Kooperationspartnern Harzwasserwerke und HarzEnergie, wie sich der Harz mit seinen multifunktionalen Aufgaben im Bereich der Wasserwirtschaft und des Energiesystems an den Klimawandel anpassen kann. Denn der Wasserspeicher Harz nimmt seit Jahrzehnten Aufgaben zum Hochwasser- und Niedrigwasserschutz sowie zur Trinkwasser- und regenerativen Energiebereitstellung wahr. „Auch an der TU Clausthal zählt Wasser zu den zentralen Themen, dessen historische Bedeutung für das Umfeld durch das Oberharzer Wasserregal nachhaltig dokumentiert ist. Heute beschäftigen wir uns in Lehre und Forschung mit Wasser als Ressource unter aktuellen Aspekten bis hin zum Einsatz von Wasserkraft, z.B. zum Betrieb von untertägigen Pumpspeichern für erneuerbare Energie“, so Professor Joachim Schachtner, Präsident der TU Clausthal.

Das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Suderburg ist Teil des Forschungsverbundes zur Anpassung des Wasserspeichers Harz an den Klimawandel. Das Teilprojekt „EWAZ – Oberirdische Speicher, Hochwasserschutz und Trinkwasserversorgung“ deckt äußerst relevante Teile des Verbundvorhabens ab, in denen insbesondere der Hochwasserschutz und die Niedrigwasserabgabe, sowie die Trinkwasserversorgung im Fokus stehen.

Eine Untersuchung des Projektgebietes hinsichtlich zusätzlichen Speicherraums im oberirdischen Bereich gibt Aufschluss über die möglichen Optionen Wasser zu speichern, um es in Hochwasserfällen zurückhalten zu können, oder es für die Nutzung zur Energiegewinnung, zur Trinkwasserversorgung, oder zur Niedrigwasserabgabe zu nutzen. Die geeigneten Standorte werden unter Berücksichtigung der verschiedenen Nutzungsziele ermittelt und untersucht sowie die benötigten Volumina bestimmt. Insbesondere die Sicherung der Trinkwasserversorgung steht im Fokus des Teilprojektes. Durch den Klimawandel und auch durch die steigenden Konzentrationen verschiedener Wirkstoffe, die in anderen Regionen insbesondere im Grundwasser gefunden werden, steigt die Nachfrage nach Wasser aus dem Harz. Zusätzlicher Speicherraum wird benötigt, um dieser Nachfrage gerecht zu werden.

In erster Linie werden die vorhandenen Wasserspeicher im Harz hinsichtlich der Aspekte Trinkwasserversorgung und Hochwasserschutz betrieben. Die Wasserkrafterzeugung spielt eine untergeordnete Rolle. Daher sucht das Institut der Ostfalia Hochschule im speziellen nach Synergien mit der Energiespeicherung, die im Zuge der Energiewende immens an Relevanz gewinnt. Es wird geprüft wie sich der zukünftige Bedarf und die zukünftige Auslastung der vorhandenen Anlagen entwickeln werden, wie sich durch eine Anpassung der Betriebsstrategien die Wasserabgabe optimieren lässt und wie sich zusätzliche Speicher auf die Qualität und Quantität des gespeicherten Wassers auswirken.

Pressemitteilung der TU Clausthal vom 28.08.2019 mit Ergänzungen der Ostfalia Hochschule vom 30.08.2019.

E-Learning Course on Solar Powered Irrigation Systems (SPIS)

SPIS Workshop

05.– 08. August 2019

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Subsequent to SPIS E-Learning course a workshop was held at the Ostfalia University in Suderburg from August 5th to 8th 2019 hosting international experts and representative partners from GIZ and Margraf Publishers. The content of the workshop was to discuss the course format and the results of the E-Learning course (English version) in order to analyze the team’s performance and improve the course for the next phase (French version).

Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum in Suderburg gegründet

Am 27.6. wurde der Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum in Suderburg gegründet. Der Verein bildet die Schnittstelle zwischen der Forschung und den Akteuren aus Verwaltung, Firmen und Verbänden in den Bereichen Wassermanagement, -bewirtschaftung und -verwendung. Daneben spielt die Verbindung zwischen Forschung und Praxis und der Transfer von Forschungsergebnissen eine wichtige Rolle.

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Die Gründungsversammlung des Vereins fand an der Ostfalia Hochschule statt. Dazu waren insgesamt 18 Gründungsmitglieder und eine Reihe weiterer interessierter Personen und Institutionen sowie einige Gäste erschienen. Nach Beratung und Beschluss der Satzung wählten die Mitglieder den ersten Vorstand, der aus 5 Personen besteht. Zum Vorsitzenden wurde Dipl.-Ing. Ulrich Ostermann, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Wasser und Bodenverbände Uelzen, gewählt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Jan Bokelmann – Dachverband Feldberegnung Gifhorn, Dr. Jürgen Grocholl – Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher – Ostfalia, gewählt. Als Geschäftsführer des Vereins wurde der wissenschaftliche Mitarbeiter der Ostfalia, Dipl.-Ing. Dominic Meinardi M.Sc., gewählt. Zu den Mitgliedern gehören u.a. die Landkreise Uelzen und Celle, eine Reihe von Wasser- und Beregnungsverbänden, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Professoren aus Suderburg, Göttingen und Kiel, der Bauernverband Nordostniedersachsen, die Agravis Holding, der Fachverband Feldberegnung, der Wasserverbandstag, sowie Landwirte und weitere persönliche Mitglieder. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung wird außerdem ein Beiratzur Einbindung weiterer Institutionen sowie zur Begleitung der Forschungsaktivitäten gebildet.

Die zunehmende Konkurrenz um die vorhandenen Wasserressourcen zwischen Trinkwasserversorgung, landwirtschaftlicher Bewässerung und genügend Wasser für den Naturhaushalt sowie die Zunahme von Starkregen, Hochwasser und Sturmfluten machen es notwendig, die Möglichkeiten des Wasserrückhaltes in der Landschaft und im Boden, sowie die möglichen Einsparpotenziale bei der Verwendung des Wassers umfassender zu nutzen. Dies ist umso wichtiger, als dass sich diese Situationen durch den Klimawandel noch weiter verschärfen werden.

Die Wasserwirtschaft im ländlichen Raum stellt in verschiedener Hinsicht besondere Anforderungen, die bisher in Forschung und Praxis oft nur unzureichend berücksichtigt wurden. Die geringere Besiedlungsdichte erfordert mehr Leitungen und Infrastruktur pro Verbraucher, Zentralisierung ist gegenüber dezentralen Konzepten abzuwägen. Eine größere Zahl kleiner und mittlerer Abwasserreinigungsanlagen zu ertüchtigen, z.B. um Spurenstoffe oder Mikroplastik aus dem Abwasser zu entfernen, ist aufwändiger als in zentralen großen Anlagen im urbanen Bereich. Andererseits ist im ländlichen Raum eine höhere Flächenverfügbarkeit gegeben und die Zahl industrieller Einleiter oder etwa Krankenhäuser sind begrenzt, sodass hier ein hoher Bedarf an individuellen Lösungen besteht. Das Verregnen von gereinigtem Abwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen ist ein Beispiel für eine angepasste Lösung, die aber auch hohe Anforderungen an die Qualität des Abwassers stellt.

Neben den genannten Themen sind ökologische Anforderungen hinsichtlich der Gewässerqualität und der Vermeidung von Einträgen von Nährstoffen, Mikrowirkstoffen oder Mikroplastik von Bedeutung.

In Nordostniedersachsen liegen mit rd. 230.000 ha etwa 40 % (Niedersachen: rd. 310.000 ha, DE: rd. 580.000 ha) der insgesamt bewässerten Flächen Deutschlands. Durch diese Situation bedingt, ist im Nordosten Niedersachsens zu vielen dieser Themenfelder eine hohe Kompetenz vorhanden. Diese bezieht sich auf die Wasserverbände, die Unteren Wasserbehörden, die hier tätigen Firmen und Landwirte. Weiterhin sind im Speziellen die Landwirtschaftskammer und die Bildungseinrichtungen, wie die Ostfalia Hochschule und Berufsschulen, zu nennen.

Erfahrungen aus der Region Nordostniedersachsen gewinnen immer mehr an Relevanz, auch in anderen Teilen Niedersachsens und Deutschlands. In allen hier angesprochenen Bereichen der Wasserwirtschaft bestehen für die Region Potenziale, die durch die Zusammenarbeit von Praxis und Forschung in Kooperation erschlossen werden können.

Der nun gegründete Förderverein bietet eine interdisziplinäre Plattform für alle Beteiligten aus Forschung und Praxis. Hier können Lösungen entwickelt und erprobt werden. Auch die Anpassung von Konzepten für andere Regionen steht im Fokus des Vereins. Durch die enge Verbindung des Vereins mit dem im Januar 2019 gegründeten Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum der Ostfalia Hochschule, Campus Suderburg bieten sich zahlreiche Möglichkeiten der Kooperation. Der steigende Handlungsbedarf wird durch die Expertise der Mitglieder des Fördervereins angesprochen. Das Netzwerk des Vereins erlaubt die Einbeziehung aller relevanten Forschungseinrichtungen, Verbänden, Gebietskörperschaften, Behörden und Firmen.

Teilnehmer der Gründungsversammlung vor der Ostfalia Hochschule in Suderburg