ein Update für EWAZ

Pressemitteilung der Technischen Universität Clausthal vom 21.09.2023

Studie sieht Potenziale für Kombikraftwerke
Das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ) über die Kopplung nachhaltiger Systemdienstleistungen zur Energiespeicherung, zum Hochwasserschutz und zur Ressourcensicherung“ ist abgeschlossen.

Der Abschlussbericht des Projektes „Energie- und Wasserspeicher Harz“ ist am 21. September 2023 im Energie-Forschungszentrum Niedersachen in Goslar präsentiert worden. Die Vorstellung fand im Rahmen eines Pressegesprächs mit regionalen und überregionalen Medienvertreterinnen und -vertretern sowie Teilnehmenden der Projektgruppe einschließlich externer Beiratsmitglieder statt.

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Im Projekt EWAZ wurde – angesichts der Auswirkungen des Klimawandels – die systemische Kopplung von Energie- und Wasserwirtschaft untersucht. Der Fokus lag dabei auf der nachhaltigen Bereitstellung von Systemdienstleistungen, die die Trinkwassergewinnung, die Niedrigwasserabgabe und den Hochwasserschutz in Verbindung mit regenerativer Energieerzeugung und -speicherung umfassen. In diesem Zuge wurden sechs Standorte im Westharz identifiziert, die das Potenzial für eine Umsetzung in die Realität bieten. Die methodische Vorgehensweise ist auf ähnlich gelagerte Fälle übertragbar. Die Ergebnisse verdeutlichten, wie sich die Energie- und Wasserwirtschaft im Westharz mit ihren multifunktionalen Aufgaben an den Klimawandel anpassen könnte.

Insbesondere wird im Bericht festgestellt, dass durch vier zu errichtende Pumpspeicherwerke mit insgesamt 1 Gigawatt (GW) Leistung und 4 Gigawattstunden (GWh) Kapazität sowie zusätzlichen wasserwirtschaftlichen Funktionen das derzeit zur Verfügung stehende Speichervolumen von 60 Millionen Kubikmeter für Trinkwasser um 50 Prozent erhöht werden kann. Die Studie sieht also Potenziale für regenerative Kombikraftwerke zur Energiespeicherung mit Hoch- und Niedrigwasserschutzfunktion und zusätzlicher Trinkwasserbereitstellung im Westharz.

Gefördert wurde das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ innerhalb der Richtlinie „Innovation durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ im Bereich Energiewirtschaft im Zeitraum Juli 2019 bis Juni 2022 durch europäische Fördermittel (EFRE).  An der Durchführung waren drei Hochschulen beteiligt: Die TU Clausthal brachte sich ein mit dem Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme (IEE) um Prof. Hans-Peter Beck, dem Institut für Wirtschaftswissenschaft (IfW) um Prof. Roland Menges, dem Institut für Bergbau (IBB) um Prof. Oliver Langefeld sowie dem Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC) um Dr. Jens zum Hingst. Seitens der TU Braunschweig war das Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI) mit der Abteilung Hydrologie, Wasserwirtschaft und Gewässerschutz um Prof. Günter Meon dabei und seitens der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften war es die Fakultät für Bau-Wasser-Boden um Prof. Klaus Röttcher. Begleitend unterstützt wurde die Forschung von den Kooperationspartnern Harz Energie GmbH & Co. KG, Harzwasserwerke GmbH sowie einem Praxisbeirat.

Im Pressegespräch führte Projektleiter Prof. Beck in das Forschungsvorhaben ein. Es folgten drei Kurzvorstellungen der Teilprojektleiter zu den Themen Systemsimulation (TU Braunschweig), Wasserbau (Ostfalia Hochschule) und Energie (TU Clausthal).

Zur Veröffentlichung der wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes ist ein Buch (in Print- und elektronischer Version) in der Schriftenreihe des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen erschienen, das den Titel „Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ) – Kopplung nachhaltiger Systemdienstleistungen zur Energiespeicherung, zum Hochwasserschutz und zur Ressourcensicherung“ trägt (Cuvillier Verlag Göttingen, Band 77, ISBN: 9783736978751 und eISBN: 9783736968752 ).

Wissenschaftlicher Kontakt bzw. Rückfragen:
Prof. Hans-Peter Beck
hans-peter.beck@efzn.de

Dr. Jens zum Hingst
zum.hingst@cutec.de

Pressekontakt:
Christian Ernst
TU Clausthal
Pressesprecher
05323 – 723904,
christian.ernst@tu-clausthal.de

28 neue Fachberater Hochwasser in Suderburg ausgebildet

Vom 13.-15.9. fand wieder einmal ein Fachberater Hochwasser Lehrgang in Suderburg statt. 28 Interessierte nahmen am Kurs teil, etwa die Hälfte Studierende der Ostfalia und die andere Hälfte externe Teilnehmer z.B. von der Berufsfeuerwehr Hannover oder vom NLWKN. Insgesamt 25 Stunden wurde gelernt und das Gelernte praktisch erprobt. Fachberater Hochwasser können sowohl den Krisenstab bei Hochwasser und Sturzfluten beraten, wie auch die Helfer vor Ort unterstützen. Natürlich hilft das Wissen rund um das Thema Hochwasser auch um vor Ort besser vorbereitet zu sein und zwischen den Hochwasserereignissen die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Durchgeführt wurde der Lehrgang durch die Akademie Hochwasserschutz in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule. Die Akademie besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren und hat insgesamt rund 1000 Fachberater ausgebildet, davon 20% in Suderburg, das aktuelle Kurskonzept wurde u.a. von Prof. Röttcher entwickelt, der auch an anderen Orten eine Reihe von Kursen geleitet hat. Die Teilnahme der Studierenden wurde finanziell von der Ostfalia Hochschule unterstützt.

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Weltweiter erster Weather Backpack mit Niederschlagsmesser

Die professionelle, mobile Wetterstation „Weather Backpack“ der Firma Lambrecht meteo wurde für das INBW mit einer Option zur Niederschlagserfassung ausgeliefert. Das bewährte System wurde um einen zusätzlichen Anschluss für einen rain(e) Niederschlagsmesser erweitert. Ausgestattet mit einem u(sonic)WS7 Sensor und dem rain(e) kann das INBW nun mobil und kurzfristig Messkampagnen durchführen, die punktgenaue Aussagen zur Wasserbilanz ermöglichen. Neben Windgeschwindigkeit und-richtung, Lufttemperatur, ralativer Feuchte, Luftdruck, Globalstrahlung und berechnetem Taupunkt ist der Niederschlag ein elementarer Parameter zur Betrachtung verschiedenster Fragestellungen. Dieser Weather Backpack ist das weltweit erste Exemplar mit integrierter Niederschlagsmessung.

Abschlussveranstaltung des Projektes Gnarrenburger Moor

Am Donnerstag dem 30.03.2023 kamen die Projektpartner mit 130 interessierten Teilnehmern in der Gemeinde Gnarrenburg zusammen, um auf der Abschlussveranstaltung die Ergebnisse des zweiten Projektes vorzustellen. Dazu nahmen zusätzlich ca. 230 Teilnehmer im Livestream der Veranstaltung auf BigBlueButton teil.

In dem Projekt ging unter anderem um das Anheben der Moorwasserstände zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei gleichzeitiger landwirtschaftlicher Nutzung der Flächen. Das dazu entwickelte Wehrkonzept des INBW wurde von Dominic Meinardi vorgestellt, der die Ergebnisse der Ostfalia Hochschule präsentierte. Klaus Röttcher wies bei der abschließenden Podiumsdiskussion ausdrücklich auf die zukünftigen Herausforderungen der Wasserbereitstellung hin.

Weitere Informationen, sowie den Abschlussbericht des Projektes finden Sie auf der Webseite des LBEG.

Ministerin weiht Rainshelter der Landwirtschaftskammer ein

Das deutsche „Silicon-Valley“ der Bewässerung im Hardautal erhält weiteren wichtigen Baustein. Unter Beteiligung der Niedersächsischen Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast, dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Gerhard Schwetje und dem Leiter der Bezirksstelle Uelzen Dr. Jürgen Grocholl wurde am 6.10. der Rain Shelter auf den Versuchsflächen der Landwirtschaftskammer zwischen Suderburg und Hamerstorf eingeweiht. Dieser 24 x 60 m große Regenschirm ermöglicht es auch in nassen Jahren Untersuchungen durchzuführen, wie sich Pflanzen in trockenen Jahren verhalten und mit knappen Wasserressourcen optimal bewässert werden können. Ein solcher Rain Shelter, in dieser Größe und zu diesem Zweck ist in Europa einmalig erläutert Dr. Jürgen Grocholl.

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„Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ)

Zwischenergebnisse zu Modellstandorten, Simulationen unter Berücksichtigung von Klimaszenarien sowie Bewertungsverfahren vorgestellt.

Die aktuellen Zwischenergebnisse aus dem Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ) haben die Forschungspartner:innen in einem Workshop in Goslar vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung fand mit Beteiligung von Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen aus dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur statt, dem Förderer des EWAZ-Projektes.

Quelle der Foto: Christian Ernst, 2022
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Abschlussbericht zum Projekt „Sensorgestütze Beregnung von Kartoffeln“ erschienen

Der wissenschaftliche Abschlussbericht des EIP-Agri Projektes „Sensorgestützte Beregnungssteuerung in Kartoffeln“ ist nun als Thünen Working Paper erschienen.

Die Forschungsergebnisse der Operationellen Gruppe „Nachhaltige Bewässerung“ wurden zum Ende des Projektes als wissenschaftlicher Bericht aufgearbeitet, um auf diesem Wege zugänglich gemacht zu werden. Der Bericht ist unter dem folgenden QR Code erreichbar, oder aber unter dem folgenden Link.

Sensorgestützte Beregnung von Kartoffeln – Entwicklung des Crop Water Stress Index für Nordostniedersachsen

Automatisierter Regenschutz für Feldberegnungsversuche

Auf den Versuchsfeldern der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Hamerstorf werden seit über 20 Jahren Beregnungsversuche durchgeführt. Neben den Beratungsempfehlungen zum Beregnungseinsatz werden auch Forschungsprojekte bearbeitet, die unter anderem auch mit der Ostfalia Hochschule zusammen durchgeführt wurden. Als jüngstes Beispiel sei hier das SeBeK Projekt genannt.

Um die Ergebnisse und die Aussagekraft der Beregnungsversuche zu verbessern wir ein automatisch arbeitendes Regenschutzdach auf einem Teil der Versuchsfläche installiert (Projekt Rainshelter). Die Finanzierung der Baukosten von rund 320.000 EUR wird durch umfangreiche Fördermittel der LEADER-Region „Heideregion Uelzen“, des Digitalisierungsfonds des Landes Niedersachsen und der Metropolregion Hamburg ermöglicht.

Weitere Informationen zu diesem Thema erfahren Sie auf der Webseite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen: Regenschutz für Beregnungsversuche

Ausbau der „Kompetenzregion für Bewässerung Nord-Ost-Niedersachsen“

Die Region Nord-Ost-Niedersachsen ist führend beim Thema Feldberegnung. Die Ostfalia-Hochschule mit dem Campus Suderburg ist bundesweit und teils sogar international bekannt als Standort für wasserwirtschaftliche Lehre und Forschung. Weil die Beregnung landwirtschaftlicher Flächen zunehmend an Bedeutung gewinnt, während sich die Ressource Wasser gleichzeitig verknappt, wurde in 2019 an der Hochschule das „Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum (INBW)“ sowie der „Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum“ gegründet. Der Verein bildet die Brücke zwischen Forschung sowie den Akteuren aus Verwaltung, Firmen, Verbänden in den Bereichen Wassermanagement, -bewirtschaftung und -verwendung. In Verbindung mit dem Beregnungsversuchsfeld der Landwirtschaftskammer in Hamerstorf stellt sich die Gemeinde Suderburg zunehmend als Standort eines Forschungsclusters hinsichtlich Bewässerungsforschung und Wassernutzungseffizienz in der Landwirtschaft dar. Mit dem Rainshelter wird dieses Alleinstellungsmerkmal gesichert und zugleich weiter ausgebaut. (Dr. Jürgen Grocholl, LWK 2021)

Ministerpräsident Weil besucht Modellversuch im Gnarrenburger Moor

In einem EFRE gefördertem Modellprojekt entwickelt die Ostfalia Hochschule in Suderburg ein Gebietskonzept und Möglichkeiten für ein nachhaltiges Wassermanagement im Gnarrenburger Moor.

Unter Federführung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer entwickelt das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum an der Ostfalia Hochschule in Suderburg unter der Leitung von Prof. Klaus Röttcher wasserwirtschaftliche Lösungen, um die Wiedervernässung von Moorflächen als Klimaschutzmaßnahme mit einer landwirtschaftlichen Nutzung in Einklang zu bringen.

Projektleiter Dr. Heinrich Höper vom LBEG stellte beim Besuch des Ministerpräsidenten am 19.6. die Versuche auf einer Fläche bei Glinstedt in der Gemeinde Gnarrenburg (LK Rotenburg Wümme) vor. Dabei erläuterte er, dass auf einer ca. 4 Hektar großen Fläche mittels einer Unterflurbewässerung Wasser gezielt in der Fläche ausgebracht wird um die Moorflächen ausreichend feucht zu halten. Auf diese Weise ist auch eine Grünlandbewirtschaftung weiterhin möglich. Die gut 3,5 Meter mächtige Torfschicht auf der rund 5 Fußballfelder umfassenden Fläche enthält so viel Kohlenstoff, dass ohne vernässende Maßnahmen nach und nach 20.000 Tonne Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen würden, so Höper. Das entspräche dem CO2-Ausstoß von etwa 10.000 PKW.

In dem Projekt „Gnarrenburger Moor“ werden bereits seit 5 Jahren auf verschiedenen Flächen Versuche mit Teilvernässungen durchgeführt um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und sie gleichzeitig weiterhin als landwirtschaftliche Nutzfläche zu erhalten. Die Ostfalia Hochschule ist seit Dezember 2020 im Projekt beteiligt und kümmert sich insbesondere um die Fragen des Wasserrückhaltes und der Wasserbewirtschaftung um solche Vernässungen nicht nur im Versuch sondern auch großflächig zu ermöglichen.

Für die erfolgreiche Umsetzung werden alle Projektschritte eng mit den beteiligten Landwirten und den Grundstückseigner abgesprochen die mit den im Projekt beteiligten Institutionen die „Kooperation Gnarrenburger Moor“ ins Leben gerufen haben.

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