Zu Besuch beim NDR!

In der Sendung „Hallo Niedersachsen“ vom NDR waren kürzlich Domenik Jentsch und Klaus Röttcher in der Reportage „Nachhaltigkeit: Zuckerrüben als Wasserquelle“ zu Gast. Dabei wurde vorgeführt und darüber aufgeklärt, wie die Verwendung von Drohnen beim Bewässern von Zuckerrüben einen massiven Einfluss auf die Nachhaltigkeit in der Bewässerung hat.

Alternativ lässt sich die Reportage unter folgendem Link anschauen:

https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL25kci5kZS81MWFhZGFjMS02MTI3LTQwOGUtODY2Yy0zOGRmZmY5NzAyOGQ

Jahresbericht 2023 des ZDIN erschienen!

Das Zentrum für digitale Innovationen Niedersachen (ZDIN) hat den Jahresbericht 2023 veröffentlicht. Dieser gewährt einen Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr der Digitalisierungsforschung der sieben interdisziplinären Zukunftslabore. Innerhalb des Berichtes werden die innovative und transferorientierte Lösungen der Forschenden aus den entsprechenden Zukunftslaboren vorgestellt.

Zusätzlich ermöglicht der Jahresbericht Einblicke in Kennzahlen wie die Höhe der eingeworbenen Fördermittel, Anzahl von Veranstaltungen, beschäftigte Wissenschaftler, beteiligte Hochschulen und Universitäten sowie Praxispartner, betreute Abschlussarbeiten und wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Das INBW ist mit dem Projekt Dirrigent am Zukunftslabor Wasser beteiligt.

Das Projekt wird unter folgendem Link vorgestellt:

Der Bericht ist unter folgendem Link aufrufbar:

https://zdin.de/einblicke/interaktiver-jahresbericht

Moorgipfel Gnarrenburg

18.6.24 Moorgipfel in Gnarrenburg

In und mit der Gemeinde Gnarrenburg sind einige innovative Projekte geplant, die einen wichtigen Beitrag zur Wiedervernässung der Moore leisten werden. Einige Landwirte haben sich bereits zusammengefunden um diese Projekte zu unterstützen und sind bereit die benötigten Flächen dafür abzugeben. Da es sich hier weitgehend um Neuland handelt, gibt es noch viele offene Fragen zur Finanzierung und zu Umsetzung, die in einem Treffen am 18.6 in der Gemeinde besprochen worden. Dr. Bettina Hoffmann, BMUV Parlamentarische Staatssekretärin, Dr. Karin Beckmann, Landesbeauftragte und Chefin vom ArL, Carsten Brauns, Niedersächsische Staatskanzlei und Sonja Papenfuß, MU Leitung Abteilung Natur- und Artenschutz und weitere Mitarbeiter ihrer Abteilung folgten der Einladung der Gemeinde. Die Gemeinde Gnarrenburg wurde durch den Bürgermeister Marc Breitenfeld und die Klimaschutzmanagerin Simone Kasnitz vertreten. Außerdem waren die örtlichen Landwirte Reiner Finken, Sven Kück, Andreas Rathjens und Johann Steffens dabei. Als wissenschaftliche Partner waren Dr. Franziska Tanneberger (Greifswald Moor Centrum), Dr. Bärbel Tiemeyer (Thünen Institut) und Prof. Dr. -Ing.  Klaus Röttcher (Ostfalia Hochschule) vertreten. Das Startup „Zukunft Moor“ wurde von Paul Waldersee vertreten.

Geplant sind mit aktiver Beteiligung der Gemeinde das Projekt NassMoor zur Ermittlung wichtiger hydrologischer Parameter für die Moorvernässung und das Projekt MorePV zur Erprobung von Agri-Photovoltaik auf vernässten Moorböden. „Zukunft Moor“ möchte in Gnarrenburg die Möglichkeiten von Paludikultur erproben, dabei geht es um einen wirtschaftlichen Anbau von Torfmoosen für verschiedene Nutzungen wie Torfersatz, Verpackungs- und Dämmmaterial sowie weitere Anwendungen. Da bei all diesen Aktivitäten bisher nur wenige Erfahrungen zu den Umweltwirkungen solcher Maßnahmen vorliegen, ist es bei der Genehmigung der erforderlichen Eingriffe schwer diese abzuschätzen. Hier wurden verschiedene Optionen im Rahmen einer Erprobung diskutiert.

Im Anschluss an die Sitzung im Rathaus wurden noch Flächen im Gnarrenburger Moor besichtigt.

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Hintergrund:

Ein Großteil der Moorflächen in Deutschland sind entwässert und einer anderen Nutzung (land- oder Forstwirtschaft) zugeführt. Einhergehend mit der Entwässerung setzte die Degradierung der Moorkörper und damit die Emission von Treibhausgasen begonnen. Für das Bundesland Niedersachsen entspricht der Anteil an Treibhausgasemissionen 12,3 Mio. t. CO2 -Äquivalente pro Jahr, da rund 8 % der Landesfläche (395.000 ha) von Mooren und Moorflächen bedeckt sind, welche teilweise entwässert und anders nutzbar gemacht worden sind. Anteilig entspricht dies 12 % der Gesamtemissionen Niedersachsens (siehe MU, 2017: 9). Im Jahr 2021 gelangten durch die landwirtschaftliche Bewirtschaftung kohlenstoffreicher Böden 14,3 t CO2-Äquivalente in die Atmosphäre (Landwirtschaftskammer Niedersachsen 2023, S. 27) . Daher dient die Verminderung der Treibhausgasemissionen aus Mooren dem Klimaschutz und dem Erreichen der Klimaschutzziele des Landes Niedersachsen.

Durch eine möglichst weitgehende, langfristige Wiedervernässung können der CO2 -Ausstoß wirksam reduziert und degradierte Moorflächen wieder zu CO2 -Senken umgewandelt werden. Zusätzlich entstehen auf den wiedervernässten Flächen Habitate für gefährdete und an das feuchte sowie saure Milieu angepasste Flora und Fauna. Allerdings ist bei der Wiedervernässung von Hochmoorflächen zu beachten, dass dies nur mit Niederschlagswasser möglich ist, da andernfalls der Hochmoorcharakter verloren geht.

Durch das veränderte Höhenrelief abgetorfter Hochmoore, sowie den angelegten Gräben kommt es auch zu einer stärkeren horizontalen Wasserbewegung. Dieser Aspekt ist bisher bei aufgestellten Wasserbilanzen oft nur unzureichend berücksichtigt worden, da diese Größen schwierig zu erfassen sind. Um die aus Klimaschutzgründen gewünschte, möglichst ganzjährige Vollvernässung mit geringem Wasserüberstau zu erreichen, ist eine großflächige Planierung und ggf. eine Terrassierung der Landschaft nötig. Die Terrassierung wird nötig, um die zu bewegenden Bodenmassen zu reduzieren und einen Ein- und Überstau der Fläche zu ermöglichen.

Um Wasserdefizite im Sommer auszugleichen, sollten die Winterniederschläge auf den Flächen gespeichert werden. Dazu müssen, um die zu vernässenden Flächen Verwallungen angelegt werden. Im Winter könnten dann die flächig vernässten Hochmoore optisch eher an asiatische Reisfelder, als an natürliche Hochmoorstandorte erinnern. Hier gilt es also hinsichtlich der Gestaltung der wiedervernässten Flächen einen Kompromiss zwischen den Anforderungen des Klimaschutzes, des Naturschutzes und dem Erhalt der Kulturlandschaft zu finden. Gleichzeitig müssen auch die wasserwirtschaftlichen Anforderungen erfüllt werden, um den gewünschten Nutzen in den anderen Bereichen sicherzustellen. Alternativ zum Überstau könnten Speicherseen angelegt werden, aus denen dann eine Vernässung erfolgen kann. In jedem Fall wird eine neue künstliche Landschaft entstehen, die hinsichtlich des Wassers dauerhaft vom Menschen zu managen ist.

Wie erläutert sind zahlreiche Problempunkte bezüglich des Klimawandels und des Renaturierungserfolges in niedersächsischen Hochmoorstandorten erkannt worden. Die wasserwirtschaftlichen Folgen einer angestrebten Moorvernässung, unter Berücksichtigung dieser klimatischen Veränderungen, sind bisher jedoch nur unzureichend untersucht. So sind weder die Intensität und Dauer der Trockenphasen, im Sommerhalbjahr noch des Überstaus im Winterhalbjahr hinreichend betrachtet worden. In der Nationalen Moorschutzstrategie wird dieser Themenkomplex als Bereich mit Forschungsbedarf identifiziert (siehe BMUV, 2022: 42).

Literaturquellen zum Wasserhaushalt in Hochmooren, insbesondere Verdunstungswerte von Hochmoorflächen (in verschiedenen Vernässungsstadien), sowie Prognosen bezüglich der Durchführbarkeit langfristiger Vernässungen unter Berücksichtigung des Klimawandels, die nicht älter als fünf Jahre sind und für Mitteleuropa, speziell Niedersachen Anwendung finden können, liegen aktuell nicht vor. Eine weitere Fragestellung die bisher kaum Beachtung findet ist der Einsatz von ergänzenden Bauwerken für die Zusatzwasserspeicherung (Speicherbecken) neben den gängigen Methoden der Vernässung (wie zum Beispiel Verwallungen).

Blankenburg, J., & Hofer, B. (2022). Renaturierung industrieller Torfabbauflächen. In M. Graf, H. Höper, & K. Hauch-Bramsiepe (Eds.), Handlungsempfehlungen zur Renaturierung von Hochmooren In Niedersachsen (Vol. 45). Hannover: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie.

Perspektiven für wiedervernässte Hochmoorstandorte

Für wiedervernässte Hochmoorstandorte gibt es im Prinzip vier Nutzungsstrategien:

  • Vollständige Renaturierung und Aufgabe aller anderen Nutzungen
  • Vernässung soweit, dass eine angepasste landwirtschaftliche Nutzung möglich ist z.B. als (extensives) Grünland
  • Vernässung und Nutzung der Flächen für unterschiedliche Formen der Photovoltaik
  • Vernässung der Flächen und Nutzung der Flächen für Paludikultur

Einige Nutzungsstrategien können auch teilweise kombiniert werden. Insgesamt gilt jedoch, dass zu wenig Erfahrungen hinsichtlich solcher Umsetzung vorliegen. Die fehlende Erfahrung führt dazu, dass es schwer ist für Projekte zur Erprobung der Umsetzbarkeit und zum Monitoring der Umweltwirkungen die entsprechenden Genehmigungen zu erhalten.

Um genügend Wasser für die Moorvernässung, insbesondere in Hochmooren, bereit zustellen ist es notwendig den Wasserhaushalt von der alten Strategie „Entwässern und Ableiten“ zu „Zurückhalten und Speichern“ umzustellen. Dazu wird es erforderlich werden ehemalige Moorflächen großflächig umzugestalten (Planieren, Terrassieren und Verwallen) und die Gräben mit Stauen zu versehen. Beides steht im Gegensatz zu Anforderungen des Naturschutzes. Kompromisse waren hier bisher nur schwer zu finden, befürchtete negative Auswirkungen beruhen oft auf Vermutungen, da Umsetzungen, in einem größeren Maßstab, fehlen. Auch die Frage wie stark Nutzungen auf den Flächen eingeschränkt sind und welche zusätzlichen Anforderungen sich für Betreiber, z.B. von Photovoltaik oder Paludikultur, ergeben ist unklar. Auch die Auswirkungen auf die Hochwasser- und Dürrerisiken im weiteren Verlauf der Gewässer sind unklar.

Nathalie Kockemüller, Dominic Meinardi und Klaus Röttcher

Bewässerungsveranstaltung 30./31. Mai

Am 30./31. Mai 2024 kamen über 100 Vertreter aus Landwirtschaft, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft in Suderburg zusammen um die Zukunft der Feldbewässerung zu diskutieren und aufzuklären.

Den Start machte am 30. Mai ein Fachsymposium an der Ostfalia Hochschule, geführt durch Klaus Röttcher, Leiter des Instituts für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum (INBW). Die Teilnehmer wurden mit der historischen Bedeutung Suderburgs auf das Tagungsthema eingestimmt. Manfred Tannen, Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, und Henning Gottschalk, Vorstandsmitglied im Fachverband Feldberegnung e.V., erklärten in ihren Vorträgen die Bedeutung der Beregnung und eines sorgsamen Umganges mit der Ressource Wasser. Landrat Dr. Heiko Blume betonte außerdem: „Wasser ist die Basis allen Lebens. In Maßen sichert Wasser gute Ernten und stellt so die Ernährung der Menschen sicher. Zu viel oder zu wenig Niederschlag kann uns Menschen aber vor erhebliche Probleme stellen- vom Hochwasser bis zur Dürre. Durch den Klimawandel verstärken sich diese Phänomene, da immer häufiger extreme Witterungslagen auftreten. Das zwingt uns, auch das Thema landwirtschaftliche Bewässerung intensiver als bisher in den Blick zu nehmen.“

Weitere Fachvorträge informierten generell über den Stand der Bewässerung im Ackerbau, dessen Bedeutung sowie mögliche Zukunftsaussichten. Die Beregnungsflächen werden sich erhöhen, ebenso wie die Beregnungsmenge pro Hektar auf heute bereits beregneten Flächen. Auch die Reduzierung der Tierhaltung in Nordwestniedersachsen wird zur Ausweitung und Intensivierung des Ackerbaus führen. Dies wird meist mit einem größeren Beregnungsbedarf einhergehen. Ebenso die zunehmende Nachfrage nach regional erzeugten Produkten wird zu einer Erweiterung u.a. des Gemüseanbaus führen mit entsprechendem Wasserbedarf. Generell wird also der Wasserbedarf langfristig steigen und weitere Regionen Niedersachsens zunehmend auf Bewässerung angewiesen.

Es folgte eine Vorstellung aktueller Versuchsergebnisse zur Feldbewässerung und Möglichkeiten/Grenzen der Digitalisierung und Automatisierung. Passend dazu wurde auch das „5G“-Projekt vorgestellt, das unter anderem die Vorteile schneller Internetverbindung für die Landwirtschaft heraushebt.

Gruppenfoto_Bildnachweis Sandra von Davier NAN
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Am zweiten Tag gings „raus auf den Acker“. Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer Niedersachsen berichteten auf Versuchsfeldern am Standort Hamerstorf über die Ergebnisse einer optimierten Feldberegnung. Dabei ist der Standort Hamerstorf im Landkreis Uelzen ist die einzige Versuchsstation mit Versuchen zur Feldberegnung in Niedersachsen und ist mit der Komplexität der Versuche einmalig in ganz Deutschland. Die Versuchsergebnisse zeigen deutlich, dass Beregnung die Erträge stabilisiert und Qualitäten absichert. Auch die Qualität des Stickstoffeinsatzes verbessert sich auf beregneten Flächen.

Digitale und technische Innovationen wurden auf den Versuchsfeldern der AGRAVIS-Future Farm Suderburg präsentiert. Hier wurden an sechs Stationen technische und digitale Innovationen für die Feldbewässerung vorgestellt. Am eigens für die Versuche im „5G“-Projekt errichten 5G-Mast erklärten Felix Schmidt und Domenik Jentsch von der Fakultät Bau-Wasser-Boden der Ostfalia Hochschule, wie sie Bodenfeuchtesensoren und Drohnen mit Multispektralkameras zur Erfassung von Bodenbedingungen und Pflanzenbeständen einsetzen und verknüpfen.

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Die zweitätige Veranstaltung rund um die Feldbewässerung wurde von der Fakultät Bau-Wasser-Boden der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, dem Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum (INBW), dem Landkreis Uelzen, der AGRAVIS-Future Farm, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dem Fachverband Feldberegnung e.V. und dem Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V. (NAN) organisiert.

Weiteres lässt sich in der Zeitschrift „Wasserwirtschaft“ ebenfalls nachlesen!

30./31. Mai Tagung und Praxistag

Bewässerung im Ackerbau – Herausforderungen und Potentiale von Innovationen
in Suderburg

Zusammen mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dem Landkreis Uelzen, dem Netzwerk Ackerbau Niedersachsen, dem Fachverband Feldberegnung und dem Projekt 5G in der Landwirtschaft führt das INBW am 30.5. eine Tagung und am 31.5. einen Praxistag an der Ostfalia Hochschule bzw. in der Umgebung von Suderburg durch.

Die Online-Version der Einladung ist abrufbar unter

https://netzwerk-ackerbau.de/anmeldung-zur-aktuellen-veranstaltung-2/

Die Anmelde-Seite ist in der Einladung jeweils verlinkt und hat folgende URL:

https://netzwerk-ackerbau.de/veranstaltung-online/

Es erwarten Sie am 30.5. interessante Vorträge in der Ostfalia Hochschule rund um digitale Innovationen bei der Bewässerung im Ackerbau. Am 31.5. können dann einige dieser Innovationen und aktuelle Entwicklungen direkt im Feld besichtigt werden. Zunächst auf dem Beregnungs-Versuchsfeld der Landwirtschaftskammer in Hamerstorf und im Anschluss auf der AGRAVIS Future Farm bei Suderburg. Wir freuen und auf viele Gäste und einen interessanten Austausch.

ein Update für EWAZ

Pressemitteilung der Technischen Universität Clausthal vom 21.09.2023

Studie sieht Potenziale für Kombikraftwerke
Das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ (EWAZ) über die Kopplung nachhaltiger Systemdienstleistungen zur Energiespeicherung, zum Hochwasserschutz und zur Ressourcensicherung“ ist abgeschlossen.

Der Abschlussbericht des Projektes „Energie- und Wasserspeicher Harz“ ist am 21. September 2023 im Energie-Forschungszentrum Niedersachen in Goslar präsentiert worden. Die Vorstellung fand im Rahmen eines Pressegesprächs mit regionalen und überregionalen Medienvertreterinnen und -vertretern sowie Teilnehmenden der Projektgruppe einschließlich externer Beiratsmitglieder statt.

Mehr lesen

Im Projekt EWAZ wurde – angesichts der Auswirkungen des Klimawandels – die systemische Kopplung von Energie- und Wasserwirtschaft untersucht. Der Fokus lag dabei auf der nachhaltigen Bereitstellung von Systemdienstleistungen, die die Trinkwassergewinnung, die Niedrigwasserabgabe und den Hochwasserschutz in Verbindung mit regenerativer Energieerzeugung und -speicherung umfassen. In diesem Zuge wurden sechs Standorte im Westharz identifiziert, die das Potenzial für eine Umsetzung in die Realität bieten. Die methodische Vorgehensweise ist auf ähnlich gelagerte Fälle übertragbar. Die Ergebnisse verdeutlichten, wie sich die Energie- und Wasserwirtschaft im Westharz mit ihren multifunktionalen Aufgaben an den Klimawandel anpassen könnte.

Insbesondere wird im Bericht festgestellt, dass durch vier zu errichtende Pumpspeicherwerke mit insgesamt 1 Gigawatt (GW) Leistung und 4 Gigawattstunden (GWh) Kapazität sowie zusätzlichen wasserwirtschaftlichen Funktionen das derzeit zur Verfügung stehende Speichervolumen von 60 Millionen Kubikmeter für Trinkwasser um 50 Prozent erhöht werden kann. Die Studie sieht also Potenziale für regenerative Kombikraftwerke zur Energiespeicherung mit Hoch- und Niedrigwasserschutzfunktion und zusätzlicher Trinkwasserbereitstellung im Westharz.

Gefördert wurde das Projekt „Energie- und Wasserspeicher Harz“ innerhalb der Richtlinie „Innovation durch Hochschulen und Forschungseinrichtungen“ im Bereich Energiewirtschaft im Zeitraum Juli 2019 bis Juni 2022 durch europäische Fördermittel (EFRE).  An der Durchführung waren drei Hochschulen beteiligt: Die TU Clausthal brachte sich ein mit dem Institut für Elektrische Energietechnik und Energiesysteme (IEE) um Prof. Hans-Peter Beck, dem Institut für Wirtschaftswissenschaft (IfW) um Prof. Roland Menges, dem Institut für Bergbau (IBB) um Prof. Oliver Langefeld sowie dem Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum (CUTEC) um Dr. Jens zum Hingst. Seitens der TU Braunschweig war das Leichtweiß-Institut für Wasserbau (LWI) mit der Abteilung Hydrologie, Wasserwirtschaft und Gewässerschutz um Prof. Günter Meon dabei und seitens der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften war es die Fakultät für Bau-Wasser-Boden um Prof. Klaus Röttcher. Begleitend unterstützt wurde die Forschung von den Kooperationspartnern Harz Energie GmbH & Co. KG, Harzwasserwerke GmbH sowie einem Praxisbeirat.

Im Pressegespräch führte Projektleiter Prof. Beck in das Forschungsvorhaben ein. Es folgten drei Kurzvorstellungen der Teilprojektleiter zu den Themen Systemsimulation (TU Braunschweig), Wasserbau (Ostfalia Hochschule) und Energie (TU Clausthal).

Zur Veröffentlichung der wissenschaftlichen Ergebnisse des Projektes ist ein Buch (in Print- und elektronischer Version) in der Schriftenreihe des Energie-Forschungszentrums Niedersachsen erschienen, das den Titel „Energie- und Wasserspeicher Harz (EWAZ) – Kopplung nachhaltiger Systemdienstleistungen zur Energiespeicherung, zum Hochwasserschutz und zur Ressourcensicherung“ trägt (Cuvillier Verlag Göttingen, Band 77, ISBN: 9783736978751 und eISBN: 9783736968752 ).

Wissenschaftlicher Kontakt bzw. Rückfragen:
Prof. Hans-Peter Beck
hans-peter.beck@efzn.de

Dr. Jens zum Hingst
zum.hingst@cutec.de

Pressekontakt:
Christian Ernst
TU Clausthal
Pressesprecher
05323 – 723904,
christian.ernst@tu-clausthal.de

28 neue Fachberater Hochwasser in Suderburg ausgebildet

Vom 13.-15.9. fand wieder einmal ein Fachberater Hochwasser Lehrgang in Suderburg statt. 28 Interessierte nahmen am Kurs teil, etwa die Hälfte Studierende der Ostfalia und die andere Hälfte externe Teilnehmer z.B. von der Berufsfeuerwehr Hannover oder vom NLWKN. Insgesamt 25 Stunden wurde gelernt und das Gelernte praktisch erprobt. Fachberater Hochwasser können sowohl den Krisenstab bei Hochwasser und Sturzfluten beraten, wie auch die Helfer vor Ort unterstützen. Natürlich hilft das Wissen rund um das Thema Hochwasser auch um vor Ort besser vorbereitet zu sein und zwischen den Hochwasserereignissen die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Durchgeführt wurde der Lehrgang durch die Akademie Hochwasserschutz in Kooperation mit der Ostfalia Hochschule. Die Akademie besteht in diesem Jahr seit 20 Jahren und hat insgesamt rund 1000 Fachberater ausgebildet, davon 20% in Suderburg, das aktuelle Kurskonzept wurde u.a. von Prof. Röttcher entwickelt, der auch an anderen Orten eine Reihe von Kursen geleitet hat. Die Teilnahme der Studierenden wurde finanziell von der Ostfalia Hochschule unterstützt.

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