„…hoch soll Architekt und Bauherr leben und der Uni-Campus auch…“ „Prost“

Das Staatliche Baumanagement Lüneburger Heide baut am Campus Suderburg der Ostfalia Hochschule ein neues Büro- und Laborgebäude für das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum. Nach Rund 4 Monaten liegen die Arbeiten im Zeit- und Kostenrahmen, die Fertigstellung ist für den Herbst 2021 vorgesehen. Dies gab die kommisarische Amtsleiterin Ulrike Herda beim Richtfest am Montag dem 19. Oktober 2020 bekannt. „Mit dem Neubau erhält die Ostfalia modernste Bedingungen für die Forschung“, so Herda, „Der Wassermangel der vergangenen Jahre hat überdeutlich gezeigt, wie wichtig das Thema nachhaltige Bewässerung im ländlichen Raum ist. Um der zunehmenden Bedeutung dieses Forschungsbereichs gerecht zu werden, planen wir, das neue Gebäude besreits in rund einem Jahr fertig zu stellen“.

Mehr lesen

Das Richtfest fand unter den geltenden Hygenebestimmungen statt, daher waren nur 50 Gäste zugelassen. Mit teilgenommen haben der Finanzminister Herr Reinhold Hilbers, Frau Rosemarie Karger (Präsidentin der Ostfalia Hochschule), Herr Jörg Hillmer (MdL) als stellv. Landrat des Landkreises Uelzen, Herr Henning Otte (MdB) und natürlich die Bauarbeiter der verschiedenen Gewerke, die für den Richtspruch zuständig waren. Da aufgrund der Corona-Pandemie die Grundsteinlegung ausfallen musste, wurde vom Institutsdirektor Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher eine Zeitkapsel mit der Hilfe des Finanzministers Herrn Hilbers einbetoniert, die in dem Gebäude eingebaut wird.

Für alle die Interesse an dem neuen Institusgebäude haben, ist unter dem folgenden Link ein Video mit der Beschreibung des Forschungsneubaus hinterlegt. Wir wünschen gute Unterhaltung… (Vorstellung Forschungsneubau Suderburg) 

Richtfest am Montag dem 19. Oktober 2020. Foto: Ostfalia.

Ministerpräsident Stephan Weil besichtigt die Wasserbauhalle am Institut für nachhaltige Bewässerung

Ministerpräsident Stephan Weil besuchte am 30.10.2019 die Ostfalia Hochschule in Suderburg. Unter anderem besichtigte er die Wasserbauhalle und ließ sich von Studierenden des Masterstudienganges „Wasserwirtschaft im Globalen Wandel“ und Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher die „Augmented reality Sandbox“ vorführen. Hier provozierte der Ministerpräsident einen Dammbruch, durch die Visualisierungstechnik konnte die Wasserausbreitung im Unterwasser verfolgt werden.

Mit dem Modell können auch für den Laien verschiedene Abfluss- und Hochwassersituationen anschaulich dargestellt werden, eignes Experimentieren ist dabei ausdrücklich erwünscht.

Bild links: Ministerpräsident Stephan Weil untersucht die Wasserausbreitung im Unterlauf nach einem Dammbruch.

Bild oben: Prof. Dr. Klaus Röttcher erklärt den Funktionsumfang der „augmented reality sandbox“.

Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum in Suderburg gegründet

Am 27.6. wurde der Förderverein Nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum in Suderburg gegründet. Der Verein bildet die Schnittstelle zwischen der Forschung und den Akteuren aus Verwaltung, Firmen und Verbänden in den Bereichen Wassermanagement, -bewirtschaftung und -verwendung. Daneben spielt die Verbindung zwischen Forschung und Praxis und der Transfer von Forschungsergebnissen eine wichtige Rolle.

Mehr lesen

Die Gründungsversammlung des Vereins fand an der Ostfalia Hochschule statt. Dazu waren insgesamt 18 Gründungsmitglieder und eine Reihe weiterer interessierter Personen und Institutionen sowie einige Gäste erschienen. Nach Beratung und Beschluss der Satzung wählten die Mitglieder den ersten Vorstand, der aus 5 Personen besteht. Zum Vorsitzenden wurde Dipl.-Ing. Ulrich Ostermann, Geschäftsführer des Kreisverbandes der Wasser und Bodenverbände Uelzen, gewählt. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Jan Bokelmann – Dachverband Feldberegnung Gifhorn, Dr. Jürgen Grocholl – Landwirtschaftskammer Niedersachsen und Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher – Ostfalia, gewählt. Als Geschäftsführer des Vereins wurde der wissenschaftliche Mitarbeiter der Ostfalia, Dipl.-Ing. Dominic Meinardi M.Sc., gewählt. Zu den Mitgliedern gehören u.a. die Landkreise Uelzen und Celle, eine Reihe von Wasser- und Beregnungsverbänden, die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Professoren aus Suderburg, Göttingen und Kiel, der Bauernverband Nordostniedersachsen, die Agravis Holding, der Fachverband Feldberegnung, der Wasserverbandstag, sowie Landwirte und weitere persönliche Mitglieder. Bis zur nächsten Mitgliederversammlung wird außerdem ein Beiratzur Einbindung weiterer Institutionen sowie zur Begleitung der Forschungsaktivitäten gebildet.

Die zunehmende Konkurrenz um die vorhandenen Wasserressourcen zwischen Trinkwasserversorgung, landwirtschaftlicher Bewässerung und genügend Wasser für den Naturhaushalt sowie die Zunahme von Starkregen, Hochwasser und Sturmfluten machen es notwendig, die Möglichkeiten des Wasserrückhaltes in der Landschaft und im Boden, sowie die möglichen Einsparpotenziale bei der Verwendung des Wassers umfassender zu nutzen. Dies ist umso wichtiger, als dass sich diese Situationen durch den Klimawandel noch weiter verschärfen werden.

Die Wasserwirtschaft im ländlichen Raum stellt in verschiedener Hinsicht besondere Anforderungen, die bisher in Forschung und Praxis oft nur unzureichend berücksichtigt wurden. Die geringere Besiedlungsdichte erfordert mehr Leitungen und Infrastruktur pro Verbraucher, Zentralisierung ist gegenüber dezentralen Konzepten abzuwägen. Eine größere Zahl kleiner und mittlerer Abwasserreinigungsanlagen zu ertüchtigen, z.B. um Spurenstoffe oder Mikroplastik aus dem Abwasser zu entfernen, ist aufwändiger als in zentralen großen Anlagen im urbanen Bereich. Andererseits ist im ländlichen Raum eine höhere Flächenverfügbarkeit gegeben und die Zahl industrieller Einleiter oder etwa Krankenhäuser sind begrenzt, sodass hier ein hoher Bedarf an individuellen Lösungen besteht. Das Verregnen von gereinigtem Abwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen ist ein Beispiel für eine angepasste Lösung, die aber auch hohe Anforderungen an die Qualität des Abwassers stellt.

Neben den genannten Themen sind ökologische Anforderungen hinsichtlich der Gewässerqualität und der Vermeidung von Einträgen von Nährstoffen, Mikrowirkstoffen oder Mikroplastik von Bedeutung.

In Nordostniedersachsen liegen mit rd. 230.000 ha etwa 40 % (Niedersachen: rd. 310.000 ha, DE: rd. 580.000 ha) der insgesamt bewässerten Flächen Deutschlands. Durch diese Situation bedingt, ist im Nordosten Niedersachsens zu vielen dieser Themenfelder eine hohe Kompetenz vorhanden. Diese bezieht sich auf die Wasserverbände, die Unteren Wasserbehörden, die hier tätigen Firmen und Landwirte. Weiterhin sind im Speziellen die Landwirtschaftskammer und die Bildungseinrichtungen, wie die Ostfalia Hochschule und Berufsschulen, zu nennen.

Erfahrungen aus der Region Nordostniedersachsen gewinnen immer mehr an Relevanz, auch in anderen Teilen Niedersachsens und Deutschlands. In allen hier angesprochenen Bereichen der Wasserwirtschaft bestehen für die Region Potenziale, die durch die Zusammenarbeit von Praxis und Forschung in Kooperation erschlossen werden können.

Der nun gegründete Förderverein bietet eine interdisziplinäre Plattform für alle Beteiligten aus Forschung und Praxis. Hier können Lösungen entwickelt und erprobt werden. Auch die Anpassung von Konzepten für andere Regionen steht im Fokus des Vereins. Durch die enge Verbindung des Vereins mit dem im Januar 2019 gegründeten Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum der Ostfalia Hochschule, Campus Suderburg bieten sich zahlreiche Möglichkeiten der Kooperation. Der steigende Handlungsbedarf wird durch die Expertise der Mitglieder des Fördervereins angesprochen. Das Netzwerk des Vereins erlaubt die Einbeziehung aller relevanten Forschungseinrichtungen, Verbänden, Gebietskörperschaften, Behörden und Firmen.

Teilnehmer der Gründungsversammlung vor der Ostfalia Hochschule in Suderburg