Dirrigent

Bewässerung intelligent dirigieren

Wassermengen digital erfassen, verarbeiten und managen

Koordiniert von

Finanziell gefördert durch

Praxispartner

Die Praxispartner haben im Projekt eine beratende und begleitende Rolle um die Praxistauglichkeit der Entwicklungen zu fördern. Von den insgesamt 32 Praxispartner im Zukunftslabor Wasser haben im Projekt Dirrigent die folgenden Partner eine besondere Bedeutung

Das Projekt Dirrigent hat eine Laufzeit vom September 2022 bis August 2027 und gehört zum Zukunftslabor Wasser des ZDIN. Das Projekt wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur unter Fördernummer ZN 3994 im Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung gefördert und vom Zentrum für digitale Innovationen (ZDIN) betreut. Die Fakultät Bau Wasser Boden der Ostfalia Hochschule verdoppelt diese, für das Teilprojekt Dirrigent eingeworbenen Fördermittel noch einmal, um das Vorhaben zu unterstützen.

Ziel des Projektes ist es, eine Datenanwendung zu schaffen, in die Landwirte ihre Bewässerungsdaten, wie Wasser- und Stromverbrauch, einpflegen können. Durch eine erleichterte und sofortige Auswertung und Weiterleitung der Daten werden Übertragungsfehler vermieden und eine unmittelbare Reaktionen ermöglicht. Die Landwirte und Wasserverbände erhalten eine tagesaktuelle Auswertung zur Ausnutzung ihrer Wasserkontingente und über Modellansätze eine Prognose der weiteren Entwicklung bis zum Saisonende. Dadurch können Entscheidungen auf einer verbesserten Datenbasis getroffen und Wasserressourcen eingespart werden.

Die Ressource Wasser hat für die Menschheit eine große Bedeutung. Wasser besitzt auch eine hohe Relevanz für die Ernährung der Weltbevölkerung. Etwa 12 % der globalen eisfreien Landoberfläche werden ackerbaulich genutzt. Davon werden rund 20 % bewässert, jedoch werden auf diesen bewässerten Flächen rund 40 % der Nahrungsmittel produziert. In Deutschland insgesamt spielt die landwirtschaftliche Bewässerung bisher eine untergeordnete Rolle. Durch den fortschreitenden Klimawandel wächst die Bedeutung der Zusatzwassergabe. Regional, beispielsweise im Nordosten Niedersachsens, ist die Bewässerung schon heute eine bedeutende Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion.

Der Landkreis Uelzen zählt zu den intensivsten Beregnungsgebieten in Deutschland. Aus diesem Grund liegen in dieser Region im Bereich des Wassermanagements für die Bewässerung langjährige Erfahrungen vor. Auf den sandigen Flächen im Nordosten Niedersachsens kann eine sichere und ertragreiche Landwirtschaft nur durch eine entsprechende Zusatzbewässerung gewährleistet werden, da die Böden die natürlichen Niederschläge nicht ausreichend lange speichern können.

Feldbewässerung im Nordosten Niedersachsens, (Aufnahme: K. Röttcher, 2022)

Grundwasser und Oberflächenwasser z.B. aus dem Elbeseitenkanal wird über ein Leitungsnetz und Hydranten zu den landwirtschaftlichen Flächen verteilt. In der Praxis wird selten Technik eingesetzt, welche die Verbrauchsdaten unmittelbar digital erfasst und weiterverarbeitet. Überwiegend werden diese Daten analog vom Landwirt erfasst und am Jahresende ausgewertet und weitergeleitet. Aus diesem Grund können die Daten nicht für aktuelle Auswertungen und Steuerungsmaßnahmen verwendet werden und der Landwirt verfügt nicht über aktuelle Verbrauchsdaten vom Wasser und Strom. Das Projekt Dirrigent bietet einen innovativen Lösungsansatz. Im Rahmen dieses Projektes wird ein Datenmanagement entwickelt, das es den Landwirten erleichtert, einen jeweils aktuellen Überblick zu ihrem Wasser- und Stromverbrauch zu verschaffen. Zusätzlich wird für den Landwirt ein schnelles und unkompliziertes Handling der Daten ermöglicht. Beispielsweise kann der Landwirt den Zählerstand der Wasseruhr abfotografieren. Anhand des aufgenommenen Fotos wird mittels einer App auf einem Smartphone oder Tablet der aktuelle Zählerstand in die Datenbank eingelesen. Zusätzlich wird durch die Anwendung der Datenbank in Kombination mit der App eine erleichterte Auswertung und Weiterleitung der Daten für Abrechnungszwecke bereitgestellt. Durch die durchgehend digitale Datenverarbeitung werden Fehler minimiert und die nachhaltige Nutzung der Ressource Wasser verbessert.

mobiler Wasserzähler (Aufnahme: K. Röttcher, 2022)

Zu den Vorteilen von Dirrigent zählen:

  • Zeitersparnis und Fehlerminimierung bei der Erfassung von Beregnungsdaten
  • Transparenz und Konfliktminimierung bei Pachtverträgen und Abrechnung in Beregnungsgemeinschaften
  • Verbesserung der Datengrundlage für strategische Entscheidungen, insbesondere in trockenen Perioden
  • In Verbindung mit Pumpendaten und ggf. Leitungsdrücken frühzeitigeres Erkennen von Leitungsschäden
  • Effizienterer Umgang mit der Ressource Wasser und Wassereinsparung
  • Verbesserte Datengrundlage für Investitionsentscheidungen
  • Verbesserte Grundlage für eine Diskussion in der Gesellschaft zur effizienten Nutzung von Wasserressourcen
  • Verbesserte Planung der Wasserverteilung

Bisher existiert keine digitale Lösung zur komfortablen, zeitnahen Erfassung und Verwaltung der Bewässerungswassermengen.

Die Erprobung der Anwendung erfolgt in Zusammenarbeit mit Wasser- und Bodenverbänden und ausgewählten Landwirten. Weitere Partner aus den Bereichen Landwirtschaft, Wasserwirtschaft, Verwaltung und IT-Anwendungen beraten bei der Projektdurchführung und stellen so die Praxistauglichkeit der entwickelten Anwendung sicher.

Für weitere Informationen sind wir gerne für Sie da;

Projektmanagerin

Nathalie Kockemüller M.Sc.

Email:na.kockemueller@ostfalia.de
Phone:+49 5826 988 61620

IT-Experte

Domenik Jentsch, B.Sc.

Email:dom.jentsch@ostfalia.de
Phone:+49 5826 988 61500

Versuche und Messwesen

Felix Schmidt M.Sc.

Email:felix.schmidt@ostfalia.de
Phone:+49 5826 988 61580

Projektleiter:

Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher

Email:k.roettcher@ostfalia.de
Phone:+49 5826 988 61230